Frühjahrsputz in Nienstedt: Erstaunliche Funde beim Müllsammeln
Beim traditionellen Frühjahrsputz in Nienstedt machten die freiwilligen Helfer wieder zahlreiche skurrile Entdeckungen. Neben Verpackungsmüll, alten Schuhen und einer Eisenstange fanden sie vor allem eine auffällig hohe Anzahl an leeren Schnapsflaschen entlang der Straße zum Nienstedter Pass. Diese werfen Fragen auf: Wer trinkt während der Fahrt hochprozentigen Alkohol und entsorgt die Flaschen anschließend im Straßengraben?
Besonders besorgniserregend war der Fund einer alten Waschmaschine, die offensichtlich illegal auf einem Parkplatz am Pass entsorgt wurde. Solche Ablagerungen sind dort keine Seltenheit. Laut den Landesforsten wurden in den vergangenen Jahren bereits ganze Wohnzimmer-Einrichtungen oder Bauschutt im Wald zurückgelassen. Ortsbürgermeister Wolfgang Abend-Achilles vermutet, dass es sich um Mülltourismus handelt – Menschen von außerhalb, die ihren Unrat illegal in Nienstedt entsorgen. Dabei drohen für Umweltverschmutzung empfindliche Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.
Engagement für ein sauberes Nienstedt
Während einige Gruppen sich auf die Straßenränder außerhalb des Ortes konzentrierten, sammelten Familien mit Kindern in den innerörtlichen Bereichen den Müll. Gemeinsam befreiten sie die weniger befahren Straßen von Unrat.
Ein kleiner Lichtblick der Aktion: Ein Helfer zog aus dem Matsch einen Fünf-Euro-Schein – vermutlich ein verlorener Geldschein, der dort übersehen wurde.
Am Ende wurden die Müllsäcke durch Autoanhänger und Trecker eingesammelt und im Auenweg für die Abfuhr durch den Bauhof bereitgelegt.
Der Frühjahrsputz hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig ehrenamtliches Engagement für eine saubere Natur ist – und gleichzeitig das Bewusstsein für Umweltverschmutzung und illegale Müllentsorgung geschärft.
Ein besonderer Dank geht hierbei an alle Helfer aus Nienstedt.
Ein sehr erfreuliches Erlebnis hatte die Sammelgruppe an der K76 in Richtung Messenkamp. Sie trafen die Altenhäger und Messenkämper, die ebenfalls Müll gesammelt haben. Einen ausführlichen Beitrag befand sind in der Tagespresse.
Der nachfolgende Film und die Bilder zeigen den Zustand 2022 der Gebäude, der Hütten und der märchenhaften Landschaft mit Bachlauf, Teichen und altem Baumbestand in ihrem Dornröschenschlaf.
Das Schullandheim wurde 1926 auf dem Gelände des Sophienhofs eröffnet, einer 1902 von Ludwig Schlepper gebauten Villa für seine Frau Sophie.
Auf dem wunderschönen 32.000 m² großen Areal zwischen Nienstedt und dem Walterbachstal liegt die alte Villa an einem kleinen See, gerahmt von schönen alten Bäumen. Außer der Villa mit ihren Anbauten befinden sich auf dem Grundstück noch eine Mehrzweckhalle, ein Backhaus, mehrere Grillhütten, eine Saunahütte, ein Beachvolleyballfeld, ein großer Platz für Sport oder Parken sowie etwas Wald und eine Obstbaumwiese.
Das ganze Gebiet ist im Flächennutzungsplan als Gemeinbedarfsfläche eingetragen, darf also nicht als privater Wohnraum genutzt werden.
Die Ausgangslage in Nienstedt
Viele Nienstedterinnen und Nienstedter vermissen seit Jahren einen Ort, an dem sie sich zum Feierabendbier, zu einem zünftigen Mittagessen oder einem schönen Stück Kuchen mit ihren Mitbürgern, mit Freunden oder Bekannten treffen können. Es fehlt eine Gastwirtschaft, es fehlen Möglichkeiten für die Älteren, sich auszutauschen und für die Jugendlichen und die Kinder, Gemeinsames zu erleben. Es fehlt trotz der besonderen Lage von Nienstedt ein Ort für Besucher zur Übernachtung, ein schöner Ort für private Feiern. Es fehlt ein schöner Dorfmittelpunkt.
Was lag daher also näher, als zu versuchen, diese traumhafte Anlage als Gemeinschaft zu erwerben und nach eigenen Wünschen zu gestalten und damit die Defizite Nienstedts zu kompensieren.
Der Bitte an den Förderverein des Schullandheims der Leibnizschule für ein Zeitfenster von drei Monaten wurde dankenswerter Weise entsprochen und dann später weiter auf maximal sechs Monate verlängert.
Innerhalb kürzester Zeit fand sich durch Internet-Aufruf, E-Mail- und Flyeraktionen ein „Freundeskreis Sophienhof“ mit über 350 am Projekt interessierten Einwohnern.
Davon nahmen über 200 Personen am Angebot von Führungen durch Gelände und Gebäude teil.
Letztendlich bildete sich ein vorbereitender Arbeitskreis von 30 Aktiven, die bereit waren Zeit und Mühen in ein Übernahmekonzept zu investieren.
Dabei hätte sich das „Gemeinschafts-Projekt Sophienhof“ wegen der coronabedingten Kontaktbeschränkungen für seinen Start keinen unglücklicheren Zeitpunkt aussuchen können. Außer eines ganz am Anfang im Sophienhof noch möglichen Live-Treffens, fanden alle nachfolgenden Besprechungen per Zoom-Videokonferenz statt.
Dabei erarbeiteten sechs Teams folgende Themen:
Nutzungskonzepte
Organisation & Finanzierung
Analyse Gebäudestruktur und -zustand
Kommunikation, Werbung & Führungen
Erfahrungsaustausch/ Referenz-Projekte
Projekt-Dokumentation
Zur Halbzeit an Weihnachten 2020 haben dann die Nienstedter Bürger und Bürgerinnen den Arbeitskreis durch den Kauf von 350 speziell hergestellten Kalendern unterstützt.
Nach und nach wurde ein unverwechselbares Gesamt-Konzept erstellt, bei dem das Thema Gastronomie zwar einen großen Stellenwert bekam, aber von vornherein war klar, dass zusätzliche flankierende Maßnahmen nötig sind, um die hohen Renovierungskosten und danach eine gute Auslastung der Gastronomie zu gewährleisten.
Durch die besondere Lage unseres Ortes und des Sophienhofes im Landschaftschutzgebiet Deister und dem unter Naturschutzstehenden Walterbachtal als beliebtes Ausflugsziel, lag es auf der Hand, für die Gesamtplanung das Thema „Umwelt- & Naturerlebnis“ als konzeptionellen Überbegriff zu etablieren.
Unser Konzept
Um die gesamte Anlage sinnvoll zu nutzen, wurde ein Konzept aus vier tragenden Säulen erstellt:
Säule I: Beherbergung
Der Sophienhof war 20 Jahre lang eine Villa, ca. 10 Jahre ein Kinderkrankenhaus und fast 90 Jahre ein beliebtes Schullandheim.
Das Schullandheim Nienstedt wurde im Jahr 1991 vom Kultusministerium als Standort für eine Umweltstation zur Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgewählt. Nachdem einige Schulen Interesse an einer Kooperation zeigten, entstand die Idee, von Montag bis Freitag Schul- und Seminargruppen zu beherbergen.
Schulkinder auf Klassenfahrt und Landheimaufenthalt könnten mit Spiel und Spaß die Natur erforschen und sich dabei für den Umweltschutz begeistern. Jugendgruppen, Vereine, Firmen und Privatpersonen könnten Team-Events, Seminare und natur-, umwelt- und wildnispädagogische Workshops buchen, um Zugänge zur Natur zu finden, Achtsamkeit dem Leben gegenüber zu fördern und Verbundenheit zwischen Menschen und der Natur zu entwickeln.
Am Wochenende ständen dann die Zimmer Gästen von Feierlichkeiten, Wanderern, Radfahrern, Kulturveranstaltungen, Seminaren usw. zur Verfügung.
Eine zusätzliche Ergänzung durch sehr einfache kleine Gästehäuser (Finnhütten) um einen Lagerfeuerplatz würde zum Charakter eines „Umwelt- & Naturerlebnis Camps“ beitragen und gleichzeitig das Haupthaus wegen der Brandschutzauflagen bei hoher Belegung entlasten.
Säule II: Gastronomie
Viele Deister- Lokale überbrücken die besucherschwachen Wochentage, indem sie geschlossen bleiben. Durch eine vielschichtige Nutzung des Sophienhofes durch verschiedene Akteure entwickelte die Arbeitsgruppe ein Gesamtkonzept, das Nienstedt die gewünschte Gastronomie ermöglichen würde.
Danach würde von Montag bis Freitag mittags die Verpflegung der Schul- und Seminargruppen im Vordergrund stehen. Optional wäre ein Kaffee-Angebot für Gäste möglich.
Freitag, Samstag und Sontag stände der Fokus auf Essen und Trinken für Nienstedter und die zahlreichen Deister-Besucher.
Dazu wurden mehrere Ortsbesichtigungen mit erfahrenen Gastronomen durchgeführt und folgende Erkenntnis gewonnen:
Die vorhandene Küche im Keller ist zwar gut ausgestattet und hat für eine Jugendherberge gereicht, ist aber für die Ansprüche einer modernen Gastronomie ungeeignet.
Die Idee war, eine offene Küche direkt in den Gastraum zu etablieren. Wegen der Wetter- und Jahreszeitbedingten Besucherschwankungen müsste der Betrieb auch ohne große personelle Ressourcen garantiert werden. Das leistet nur ein Selbstbedienungs-Konzept.
Säule III: Outdoor Aktivitäten
Der Deister ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radfahrer und Mountainbiker. Der Sophienhof könnte an den Wochenenden Ausgangspunkt für ihre Touren sein, wovon sowohl Herberge als auch Gastronomie profitieren.
Dazu könnte man Ladestationen für E-Bikes und einen Abstellraum für Fahrräder anbieten. Auf dem Asphaltplatz könnten an den Wochenenden Parkplätze und Stellplätze für Wohnmobile vermietet werden. Zur Diskussion stand auch, eine kleine Ecke als Mountainbike-Schule zu verpachten.
Säule IV: Kultur /Gemeinschaftsleben
Mehrzweckhalle, Backhaus, Werkstatt, Sauna, Außengelände stünden natürlich den Gästen, als auch den Nienstedtern zur Verfügung. Geregelt werden sollte die Nutzung durch einen Belegungsplan. Die Idee war, Arbeitsgruppen zu gründen, die die Verantwortung für einzelne Gebäude übernehmen. Es böten sich hier die Möglichkeit für regelmäßige Skat- und Saunaabende, Theater- oder Musikgruppen.
Regelmäßige Kulturevents, wie Konzerte, Flohmarkt und Weinfest würden die Gemeinschaft beleben und zusätzliche Einnahmen generieren.
So weit die Konzepte, aber zusätzlich waren unzählige Themen abzuarbeiten: Mit dem Kauf vom Park und den Immobilien vom Sophienhof war nicht getan. Wir müssten nicht nur die laufenden Kosten und die Renovierung kalkulieren, sondern vorab sehr viele Fragen bezüglich Nutzungsbeschränkungen klären. Das ganze Areal liegt im Landschaftsschutzgebiet und enthält viele Auflagen, die erst einmal mit dem Bauaufsichtsamt in Hameln abgeklärt werden müssten.
Die Fragen reichen von der Genehmigung einer ständigen Hausmeister oder Gastronomie-Pächter-Wohnung, einer vielleicht nötigen Einzäunung des Sees, Auflagen für geänderte Zuwegung, Parkplätzen, Umnutzung von Gebäudeteilen wegen Brandschutzauflagen und so vielem mehr, bis zur mehrwöchigen Sperrung der Lauenauer Straße wegen der Krötenwanderung.
Die erste und vielversprechende Besprechung mit der Stadt Bad Münder fand eine Woche vor dem Projektende statt.
Für den Erwerb des Sophienhof standen zwei Ideen im Raum:
1. Gründung einer Genossenschaft und Erwerb über die Genossenschaftsanteile, 2. Übernahme des bestehenden alten Trägervereins und seiner Verbindlichkeiten.
Mitte März 2021 drängte der Trägerverein auf eine zügige Entscheidung, weil das gewährte Zeitfenster von sechs Monaten ablief.
Daher wandte sich der vorbereitende Arbeitskreis an die Unterstützer und Interessierten im „Freundeskreis Sophienhof“ mit einer Eilumfrage zu zwei Optionen:
Entweder den Kauf von Grundstück und Gebäude durch einen zu gründen „Förderverein Dorfentwicklung Nienstedt e. V.“ für eine sechsstellige Summe oder alternativ die Übernahme das bestehenden Trägervereins Schullandheim der Leibnizschule, welches die Möglichkeit geboten hätte Zeit für die weitere Ausarbeitung der Konzepte zu gewinnen.
Allerdings wäre die Übernahme des Vereins mit erheblichen finanziellen Risiken verbunden und dazu kämen jährliche Unterhalts- und Renovierungskosten im sechsstelligen Bereich.
Die Unsicherheiten der Vereinsübernahme wurden von denen, die sich in der Online-Umfrage zurückgemeldet hatten mehrheitlich als zu hoch eingestuft und abgelehnt.
Positiv anzusehen, war die innerhalb von nur zwei Tagen zugesagte Spendensumme von mehr als 22.000 Euro als der beste Beweis dafür, was in Nienstedt möglich gemacht werden kann.
Die zugesagten Spendengelder sind angesichts der abgesagten Vereinsübernahme natürlich wieder frei und von jedem uneingeschränkt verfügbar. Die Fragestellung zur Spendenbereitschaft bezog sich einzig und allein auf den Fall der Übernahme des bestehenden Vereins der Leibnizschule. Eine Verpflichtung, an der Spendenzusage für etwaige andere Projekte der Dorfgemeinschaft festzuhalten, besteht selbstverständlich nicht.
Auf Grundlage dieses Ergebnisses wurde der Vorstand des Vereins Schullandheim Nienstedt der Leibnizschule e.V. am 21.03.2021darüber informiert, dass ein Kauf oder die Übernahme des Vereins von den Nienstedtern nicht weiterverfolgt wird.
Ob wir nach dem zukünftigen Eigentümerwechsel eventuell noch einbezogen werden, und wenn ja, in welchem Umfang, bleibt abzuwarten.
Wir danken dem Trägerverein der Leibnizschule, der uns die Gelegenheit eingeräumt hat, den Sophienhof für die Dorfgemeinschaft zu erhalten. Das Projekt war von Anfang an extrem ambitioniert. Unterm Strich ist es sehr positiv zu bewerten, dass sich ein harmonischer Kreis von Aktiven gefunden hat, der sechs Monate sehr kreativ gearbeitet hat. Und das in Zeiten, in denen wegen des Lockdowns ausschließlich per Videokonferenz miteinander kommuniziert werden konnte.
Ganz herzlichen Dank sagen wir auch allen Mitgliedern des vorbereitenden Arbeitskreises, die sich nicht entmutigen lassen haben und trotz aller Widrigkeiten stets positiv und kreativ bis zur letzten Sekunde „gekämpft“ haben.
Wir sind nicht gescheitert! Wir haben versucht, den Traum vom Sophienhof wahr werden zu lassen und dabei viel gewonnen:
Akzeptanz und großen Respekt, auch von öffentlichen Stellen, sowie das Wissen um unsere Stärken und den Glauben daran, etwas für Nienstedt erreichen zu können. Und genau an dieser Stelle machen wir einfach weiter.
Die Arbeit der vergangenen Monate und die bereits geschilderte positive Resonanz auf unsere Vorhaben, hat uns darin bestärkt, einen „Förderverein Dorfentwicklung Nienstedt im Deister e.V.“ zu gründen, der sich um Themen wie Nahversorgung, Mobilität, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Ausbau vorhandener Einrichtungen in Nienstedt kümmert. Dabei liegen uns besonders die kleinen, überschaubaren Projekte am Herzen, wie z. B. die Reaktivierung des derzeit brach liegenden Fußballheims, die eine große Wirkung auf die Dorfgemeinschaft haben können.
Nach einer kurzen Verschnaufpause, die sich alle Mitglieder unseres Arbeitskreises redlich verdient haben, werden wir uns wegen des zu gründenden Förderverein Dorfentwicklung Nienstedt im Deister e.V., mit Ihnen in Verbindung setzen. Das Startkapital von mehr als 3.000 Euro aus der Kalender-Aktion ist ja schon vorhanden. Zudem haben wir vor wenigen Tagen vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser die Förderung für sechs Beratertage bekommen, um uns beim Förderprogramm Zukunftsräume Niedersachsen zu bewerben.
Am Nachmittag des 07.03.2025 wurden wir zu einer Tragehilfe eines verunfallten Mountainbikers gerufen. Dieser war im Wald oberhalb der Wallmannhütte gestürzt. Mit der Unterstützung des Rettungsdienstes aus Bad Münder, den Einsatzkräften aus Eimbeckhausen und dem Rettungshubschrauber Christoph 4 wurde der Mountainbiker ins Krankenhaus gebracht. Weitere Informationen unter https://ffnienstedt.de/?p=2595
der Ortsrat und der DRK-Ortsverein bietet allen Seniorinnen und Senioren ab sofort eine SOS-Einkaufshilfe an.
Sollten Sie also einmal Hilfe benötigen, sei es beim Einkaufen von Lebensmitteln oder Medikamenten, oder wenn Sie eine dringende Fahrt zum Arzt benötigen, können Sie sich gerne an uns wenden.
Wolfgang Abend-Achilles unter 89588
Franziska + Hendrik Seffer unter 5349167
Lisa Bergemann unter 0157-89691048
Jutta Lindental unter 0170 8337007
Leonie + Edgar Jülke unter 81887
Unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer stehen Ihnen zur Seite und unterstützen Sie gerne in Ihrer Notlage. Bitte zögern Sie nicht, uns anzurufen, wenn Sie unsere Hilfe benötigen. Wir sind für Sie da und möchten sicherstellen, dass Sie gut versorgt sind und sich keine Sorgen machen müssen. Bleiben Sie gesund und passen Sie gut auf sich auf!
Wegen eines kurzfristigen Streiks bei der Kreisabfallwirtschaft (KAW) fiel am Freitag, den 28. Februar, in mehreren Ortsteilen von Bad Münder die Müllabfuhr aus. Betroffen sind Eimbeckhausen, Nienstedt, Luttringhausen sowie weitere Orte wie Hameln und Bad Pyrmont. Der Entsorgungspark in Hameln bleibt ebenfalls geschlossen. KAW plant, die ausgefallenen Touren in der kommenden Woche nachzuholen und bittet darum, die Tonnen weiterhin bereitzustellen. Aktuelle Informationen sollen laufend veröffentlicht werden.
Nienstedt ein Ferienparadies im Deister – Fremdenbetten reichen nicht aus. Seit vielen Jahren wird Nienstedt von Urlaubern und Sommerfrischlern geschätzt. Wer einmal die bezaubernde Lage und die mannigfachen Reize der Landschaft kennengelernt hat, der vermag der Anziehungskraft des kleinen Dorfes zwischen Bergen, Hügeln und Wäldern nicht zu widerstehen. Die Nienstedter haben sich längst daran gewöhnt, kaum noch unter sich zu sein. Es erfüllt sie mit Freude und Stolz, dass ihr Ort in steigendem Maße von Gästen aus nah und fern aufgesucht wird. Zu den vertrauten Gesichtern kommen Jahr für Jahr neue hinzu. Alle sind vom ersten Tage an angetan von der Fülle dessen, was das Dorf in seiner märchenhaften Abgeschiedenheit zu bieten hat, damit der Gast entspanne, Ruhe finde und Freude genieße. Großer Beliebtheit erfreut sich Nienstedt bei den Menschen, die in den Großstädten der Unrast und nervenaufreibenden Betriebsamkeit ausgesetzt sind. Sie empfinden das stille Dorf als eine Oase der Ruhe und verlassen es steht gestärkt an Leib und Seele. Der Ruf Nienstedt als ideales Ferienparadies nimmt ständig zu und reicht weit hinaus über die Landesgrenze bis hin nach Berlin, Hamburg, Bremen und anderen Häusermeeren. Bewohner dieser Städte sind zahlreich in Nienstedt anzutreffen und zählen zu seinen treuen Gästen. Nienstedt gilt längst als Luftkurort. Offiziell hat es sich diese Bezeichnung noch nicht zugelegt, obwohl es dafür die besten Voraussetzungen besitzt und anderen Luftkurorten in keiner Weise nachzustehen braucht. Der Fremdenverkehr tritt besonders an Wochenenden und Feiertagen in Erscheinung. Dann wimmelt es auf den Straßen von Kraftfahrzeugen. Fluren und Wälder sind mit Wanderern bevölkert. In den Gaststätten herrscht reger Betrieb. Die Nachfrage nach kurz- oder langfristigen Unterkünften kann im Sommerhalbjahr kaum befriedigt werden. Nicht selten sind die Fälle, in denen Touristen einen längeren Aufenthalt in Nienstedt begehren und vor Einbruch der Dämmerung dem Dorf betrübt den Rücken kehren müssen, weil es nicht mehr in der Lage ist, Quartiere zur Verfügung zu stellen. Zwar stellen sich die Nienstedter zunehmend auf den wachsenden Fremdenverkehr ein und halten Fremdenzimmer in ansehnlicher Zahl bereit, dennoch reichen die Betten in Gaststätten und Privathäusern bei weitem nicht aus, um alle Wünsche zu erfüllen. Augenfällig gibt sich der Touristenverkehr auf dem weiträumigen Campingplatz zu erkennen, der zeltende und in Wohnwagen kampiere Gäste mitunter kaum zu fassen vermag. In vielen Fällen nutzen Familien diesen Platz längere Zeit, wobei die berufstätigen Ehemänner und Väter nur das Wochenende in Nienstedt verleben. Nienstedt spürt die Pflicht, seinen guten Ruf zu erhalten und als Luftkurort beliebt und anziehend zu bleiben. Die Werbung kann nicht allein der Natur überlassen werden. Das Dorf bemüht sich daher redlich, die Gäste in jeder Weise zufriedenzustellen und den alljährlichen Strom von Gästen nicht abreißen zu lassen. Die Bevölkerung ist gastfreundlich. Grundstücke machen durchweg einen gepflegten Eindruck. Das Auge hat seine Freude an der Blumenpracht in den Vorgärten. Die Straßen stellen Fußgänger wie Kraftfahrer zufrieden. Die Fremdenzimmer genügen den Ansprüchen der Gäste. Was die Gaststätten für das Wohl des Gastes tun, findet uneingeschränkten Beifall. Freilich bleibt die großartige Landschaft die wirksamste Visitenkarte Nienstedts. Was die Natur hier ringsherum verschwenderisch ausbreitet, kann an Schönheiten und Urwüchsigkeit ihresgleichen zu suchen. Sie bannt den Besucher ungewöhnlich, wobei gleich bleibt, ob er zum ersten Male mit dem idyllischen Walddorf in Berührung kommt oder zu den Stammgästen zählt.
(Dieser Artikel erschien in den Neuen Deister-Zeitung am 29. August 1959. Copyright: www.ndz.de) Zur Verfügung gestellt von Günter Meyer und digitalisiert von Hans-Wilhelm Hurt am 29.06.2020
Das Gebiet liegt an der südwestlichen Flanke des Deisters, eines bis zu 405 Meter hohen, markanten Höhenzuges an der Nordgrenze des Niedersächsischen Berglandes. Es ist von Kalksteinen, dem sogenannten „Eimbeckhäuser Plattenkalk“, geprägt.
Das Waldgebiet des südwestlichen Deisters wird von Buchenwäldern dominiert. Im nördlichen und mittleren Teilbereich bei Nienstedt und Luttringhausen entspringen einige naturnahe Waldbäche (Waltershagener Bach, Flöttenbach, Eimbeckhäuser Bach), in deren Quellbereichen Feuchtwälder und Kalktuffquellen vorkommen.
Charakteristisch für das Gebiet sind weiter die dem geschlossenen Wald vorgelagerten, durch Hecken, Feldgehölze und kleine Grünlandflächen gut strukturierten Flächen mit ihrer besonderen Bedeutung für das Landschaftsbild.
Das LSG dient dem Schutz des FFH-Gebietes Nr. 112 „Süntel, Wesergebirge, Deister„.
die Erhaltung und standortgerechte Entwicklung des unzerschnittenen Waldgebietes mit großflächigen Buchenwäldern und mit seinen Funktionen als Raum für die naturbezogene Erholung sowie als Lebensraum beispielsweise für waldbewohnende Vogel- und Fledermausarten sowie für die Wildkatze (Felis silvestris),
die natürliche Entwicklung auf den in der maßgeblichen Karte als Flächen mit natürlicher Waldentwicklung dargestellten Flächen der Niedersächsischen Landesforsten,
die Erhaltung und standortgerechte Entwicklung des halboffenen, von Hecken und Grünlandflächen geprägten Vorlandes im Verbund mit den Waldflächen in seiner hohen Bedeutung für das Landschaftsbild und als Nahrungsgebiet von Vogelarten sowie von ledermausarten,
die Sicherung und naturnahe Entwicklung der im LSG entspringenden Waldbäche und deren Quellbereiche einschließlich der dazu gehörenden Feuchtwälder,
die Erhaltung und Sicherung der Kalktuffquellen.
Insbesondere werden im LSG folgende Handlungen untersagt:
die Errichtung baulicher Anlagen aller Art, auch solcher, die keiner Genehmigung der Bauaufsichtsbehörde oder sonstiger Genehmigung/Erlaubnis bedürfen oder die nur vorübergehender Art sind,
der Neu- oder Ausbau von Wirtschaftswegen,
der Neubau oder die Erweiterung von Ver- oder Entsorgungsleitungen aller Art,
das Bodenrelief zu verändern, insbesondere durch Aufschüttungen, Abgrabungen, Ablagerungenoder das Auf- oder Einbringen von Stoffen aller Art sowie das Ablagern von Abfällen,
Entwässerungsmaßnahmen, Wasserentnahmen oder sonstige Maßnahmen durchzuführen, die zu Veränderungen des Wasserhaushalts führen können,
vorhandene Quellbereiche, Bäche oder Tümpel insbesondere durch Ausbau, Verrohrung, Befestigungen oder Befahren zu beseitigen, zu beeinträchtigen oder auf andere Art zu verändern,
Hochstaudenfluren, Säume, Ödland oder sonstige naturnahe Flächen zu beseitigen, umzubrechen oder auf andere Art zu verändern,
in den Detailkarten dargestelltes Dauergrünland umzubrechen oder auf andere Art zu verändern; ausschlaggebend für die Feststellung als Dauergrünland auf Flächen, die der Agrarförderung unterliegen, ist der Status, der in den Daten zu den Feldblöcken (Schlagkataster) des Servicezentrums Landentwicklung und Agrarförderung verzeichnet ist,
das Einbringen, Ausbringen oder Ansiedeln von Tier- oder Pflanzenarten, insbesondere von gebietsfremden oder invasiven Arten,
das Anlegen von Kurzumtriebsplantagen auf Grünlandflächen sowie von WeihnachtsbaumoderSchmuckreisigkulturen,
Wald zu beseitigen, zu schädigen oder auf andere Art zu verändern; sofern keine Freistellung der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft nach § 5 Abs. 3 dieser Verordnung vorliegt,
außerhalb des Waldes stehende Bäume oder Sträucher, Hecken oder Gebüsche zu beseitigen, zu beschädigen oder zu verändern,
das Lagern, Zelten oder Campen sowie das Entzünden oder Unterhalten von Feuer,
auf außerhalb der dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen, Wegen und Plätzen mit Kraftfahrzeugen zu fahren oder Kraftfahrzeuge, Wohnwagen oder Anhänger dort abzustellen,
der Betrieb von Motor-Modellflugzeugen, Drohnen oder vergleichbaren Fluggeräten,
die Ruhe der Natur durch Lärm, Licht oder auf andere Weise zu beeinträchtigen.
Natürlich gibt es unter gewissen Umständen und meist auf Antrag Freistellungen von diesen Verboten. Diese Freistellungen und weitere Details finden Sie im nachfolgenden downloadbaren PDF der Verordnung.
Die 9-seitige Verordnung des LSG Süd-Deister können Sie hier downloaden
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) steht seit vielen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Arten. In weiten Teilen Deutschlands war sie bereits ausgestorben. Mittlerweile erholt sich die Population.
Die Europäische Wildkatze ist, anders als unsere Hauskatzen, eine echte Ureinwohnerin Europas. Sie lebt bevorzugt in naturnahen Wäldern und steht damit wie kaum ein anderes Tier für eine intakte, strukturreiche Waldlandschaft in Deutschland. Zu Beginn der 20. Jahrhunderts fast ausgerottet, gibt es heute schätzungsweise 6.000 bis 8.000 Individuen.
Am 23. Januar 2021 um 3 Uhr morgens wurde eine Wildkatze von meiner automatischen Wildkamera in unserem privaten Waldstück nur 100 m hinter unserem Haus in der Deisterstraße 33 aufgenommen. (siehe Film)
Die Authentizität wurde vom Biologen der Ökologischen NABU Station Steinhuder Meer und von Andrea Krug, derWildkatzenexpertin des BUND Niedersachsen, bestätigt.
(Lassen Sie auf dem Smartphone den Film automatisch öfter laufen, dann ist der untere Balken fort)
Der BUND setzt sich seit mehr als 15 Jahren mit seinem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der gefährdeten Europäischen Wildkatze (Felis sylvestris) in Deutschland ein. Bundesweit untersuchen Naturschützer*innen die Entwicklung der Bestände und engagieren sich für die Vernetzung der Lebensräume der Wildkatze. Da die Tiere auf Deckung angewiesen sind, brauchen sie überwiegend „grüne Korridore“ aus Sträuchern und Bäumen, um neue Lebensräume zu erobern.
Gleichzeitig fordert der BUND die Politik auf, sich stärker für den Schutz der Biologischen Vielfalt in Deutschland einzusetzen.
Vielleicht hat auch das Landschaftsschutzgebiet Süd-Deister dazu beigetragen.
Jedes Jahr kommt es zur Sperrung der Lauenauer Straße wegen der Krötenwanderung
Im Gebiet des Landkreises Hameln-Pyrmont sind 13 Lurch- und 4 Kriechtierarten zu finden, wovon eine Art in der Gefährdungskategorie 1 (vom Aussterben bedroht) und weitere 10 Arten in der Gefährdungskategorie 3 (gefährdet) eingestuft sind.
Die vom Aussterben bedrohte Art mit Vorkommen im Landkreis ist die Gelbbauchunke. Die im Plangebiet vorkommenden Amphibienarten der Gefährdungskategorie 3 sind die Kreuzkröte, die Geburtshelferkröte, der Feuersalamander, der Kammmolch, der Bergmolch, der Fadenmolch, die Knoblauchkröte und der Seefrosch.
Die im Landkreis vorkommenden Reptilien sind Zauneidechse, Ringelnatter und Blindschleiche, wobei die Zauneidechse und die Ringelnatter in Gefährdungskategorie 3 einzuordnen sind.
Aufgrund des Gefährdungsgrades der Lurche und Reptilien werden schon seit langem durch die Naturschutzbehörde in enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden aktive Schutz- und Hilfsmaßnahmen durchgeführt.
Für den Schutz von Amphibienarten sind besonders Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung von Laichgewässern und Lebensräumen sowie Maßnahmen bei den alljährlichen Wanderungen zu nennen.
Für den kreisregional bedeutsamen Amphibienwanderweg Nienstedt/ Messenkamp erfolgt während der Frühjahrswanderung eine zeitlich befristete Straßensperrung der Kreisstraße 76. (Text Copyright: Merkblatt Amphibien und Reptilien des LK Hameln-Pyrmont)
Der von Ludwig Schlepper 1903 angelegte Teich hat sich, wie auch die Fischteiche auf dem Nachbargrundstück, zu einem stark frequentiertem Laichgewässer für Erdkröten und Molche entwickelt.
Das Vorkommen in Nienstedt gehörte übrigens früher einmal zu den bedeutendsten Populationen in Niedersachsen mit bis zu 8000 Tieren.
Bei Temperaturen über 5° C und feuchtem Wetter erfolgt im Februar und März zwischen 19 und 23 Uhr die Wanderung der Amphibien. Die ortsgebundenen Erdkröten sind Landbewohner, kommen aus den Nienstedter Wäldern und versuchen zum Ablegen ihrer Eier wieder zu dem Gewässer zurückzukehren, in dem sie selbst geschlüpft sind.
Die Krötenweibchen legen dabei teilweise bis zu fünf Kilometer Weg zum Teich auf sich, oft mit dem wesentlich kleinerem Männchen im Huckepack,
Die Überquerung der Lauenauer Straße dauert bis zu fünf Minuten und dabei werden die Tiere überfahren.
Die fünf Wochen lange Sperrung der Lauenauer Straße wird daher auch bei allen zukünftigen Planungen zur Umnutzung des Sophienhofgeländes berücksichtigt werden müssen.
(Ansprechpartner vor Ort hier in Nienstedt ist der 1. Vorsitzende des NABU Bad-Münder Matthias Großmann)
Update vom 10.03.2021 Matthias Großmann hat noch folgende Ergänzung geschickt:
Nach den Beobachtungen aus früheren Jahren wird der Teich direkt am Sophienhof eher wenig als Laichgewässer genutzt ( Molche ja, aber kaum Erdkröten). Was zum Einen an den recht steilen Ufern mit wenig Bewuchs und kaum Flachwasserzonen liegen dürfte und zum Zweiten auch daran, dass das Wasser recht kalt ist, da der Teich einen ständigen Zulauf vom Waltersbach hat, mit dem ständig kaltes Wasser zuläuft. Erdkröten brauchen aber im Frühjahr zur Laichzeit flaches Wasser, dass sich schnell erwärmt und Pflanzen, um die sie ihre Laichschnüre wickeln können.
Die Hauptlaichteiche waren früher die Fischteiche auf dem angrenzenden Grundstück hinter Antels, die früher Familie Meißner gehört hatten. Zu der Zeit hatte ich dort auch Zugang und trotz Fischbesatz, haben dort sehr viele Kröten abgelaicht. Nach dem Meißners das Gelände verkauft haben, habe ich dort keinen Zutritt mehr gehabt. Es stand vor kurzem wieder zum Verkauf, wer der derzeitige Eigentümer ist, weiß ich nicht. Die Teiche wurden ja gerade ziemlich brutal ausgebaggert.
Auch wenn ich in den letzten Jahren aus zeitlichen Gründen nicht mehr so oft während der Krötenwanderung dort unten gewesen bin, habe ich doch den Eindruck, dass die Population deutlich zurück gegangen ist und sich auch mehr in den Waldbereich oberhalb der Doppelkurve verlagert. Gerade im Bereich Ortsausgang bis Zufahrt Sophienhof , wo früher ein Schwerpunkt der Wanderung war, sind nur noch vereinzelte Tiere unterwegs. Dafür sieht man auf der gesamten Strecke durch den Wald bis fast zur alten Deponie auf Messenkamper Seite Amphibien wandern, was früher nicht der Fall war.
Über die Gründe für den Rückgang und die Veränderungen kann man nur spekulieren und wahrscheinlich ist auch die Summe mehrerer Faktoren.
eher schlechter Zustand der Laichgewässer
Klimawandel, Trockenheit, Hitze kaum feucht-warme Nächte in den letzten Jahren im März, eher Hochdrucklagen mit trocken-kalten Nächten
Glyphosat-Einsatz in der Landwirtschaft
Forstliche Maßnahmen in den umliegenden Wäldern
Waschbären (haben zumindest in anderen Bereichen im Weserbergland nachweißlich massive „Schäden“ an Amphibienpopulationen angerichtet
Ich wollte dieses Jahr ohnehin versuchen öfter runter zu gehen, um mir mal einen konkreteren Eindruck über die derzeitige Situation zu verschaffen. Wenn die Wetterberichte zutreffen, könnte es ab Donnerstag los gehen. Folgende Amphibienarten wurden in dem Bereich in den letzten Jahren nachgewiesen:
Grasfrosch
Moorfrosch,
Teichfrosch,
Erdkröte,
Bergmolch,
Fadenmolch,
Teichmolch.
In den 1980er Jahren gab es dort auch Nachweise von Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke und Kammmolch.
Hier wäre es sehr interessant, bei möglichen Baumaßnahmen auf dem Gelände, darauf zu achten, ob es von diesen Arten dort noch welche gibt. Das Gelände ist eigentlich ideal für diese Arten. Der NABU Landesverband führt ja derzeit für diese Arten ein bundesweites Artenschutzprojekt mit Schwerpunkt im Weserbergland durch. Das Projektbüro ist in Hess. Oldendorf. Daher wären Nachweise über diese Arten von großem Interesse, da diese Arten besonders gefährdet sind.
Unsere Mitbürgerin Carola Hecke hat eine sehr schöne Website erstellt, die sich ganz speziell an Familien mit Kindern richtet.
Auf der Website geht es darum, Kindern und Familien im und um den Deister das Leben (noch) schöner zu machen. Zum Beispiel mit Ausflugsvorschlägen, Basarterminen und Tipps für den Kauf und Verkauf von gebrauchter Kinderkleidung
Dieses Mal wartete das kleine Wesen schon am Treffpunkt am Kappenberg, als ich in der Morgendämmerung ankam. „Und, hat es dir beim letzten Mal gefallen?“ fragte es und schaute mich mit schiefem Kopf prüfend an. „Und ob!“ entgegnete ich und wollte gerade ein paar Fragen stellen, die mich seit meiner letzten Zeitreise dauernd beschäftigt hatten. Wie funktioniert das eigentlich, aus welchem Material ist die weiße Kugel, wie genau ist die Zeitsteuerung, ist das Ganze ein Zaubertrick oder real? Aber das Wesen ließ mich nicht zu Wort kommen, sondern fragte ganz direkt, wie weit ich dieses Mal zurückreisen wolle. Ich hatte mir das vorher genau überlegt, denn ich fand die Steinzeit ziemlich spannend. Also sagte ich „achttausend“, und schon flog die weiße Kugel wieder auf mich zu, so schnell, dass ich Mühe hatte, sie aufzufangen. Als meine linke Hand sie umschloss, zog es mich wieder in den Zeitstrudel hinein, und einen Augenblick später fand ich mich am Nordrand des Deisters unterhalb des heutigen Sandkopfs wieder.
Ich schaute mich um. Die Bewaldung war nicht allzu dicht, Birken und Kiefern. Vögel zwitscherten, ansonsten kein Geräusch. Ich schlich vorsichtig hangabwärts. Dabei kreuzte ich einige Wildwechsel und kam einige hundert Meter weiter in einen großen Bestand von Haselnusssträuchern. Die Nüsse waren noch nicht ganz reif, hingen aber in Massen an den Zweigen. Beim Weitergehen öffnete sich das Gelände allmählich und ich gelangte an den Rand einer Lichtung, an deren nördlichem Rand ein breiter Bach floss. Ich fand es nicht schlau, jetzt so einfach auf die Lichtung hinaus zu spazieren, sondern kauerte mich hinter einen Busch, um mir zunächst die Szenerie genauer anzusehen. Nach einer Weile erkannte ich auf der gegenüberliegenden Seite am Waldrand ein paar Gebilde, die nicht so recht in den Birkenbestand hineinpassen wollten. Waren das Hütten? Ich entschloss mich, am Rande der Lichtung weiterzugehen und mir die Sache aus der Nähe anzusehen. Und tatsächlich, es waren drei Schutzhütten, die aus dünnen Stämmchen gebaut waren und sich zwischen die Birken schmiegten. Sie waren kreisförmig mit einem Durchmesser von vielleicht drei Metern, und nach Süden zu hatten sie etwa meterhohe Öffnungen, durch die ich einen Blick ins Innere riskierte. Sie waren leer, bis auf einige Matten aus Birkenrinde, die vielleicht als Schlafunterlagen dienen konnten.
Hatte ich Behausungen von Jägern und Sammlern entdeckt? Es schien so, aber das Lager war verlassen. Ich schaute mich etwas genauer um. In der Nähe der Hütten lagen Tierknochen und Geweihe, daneben ein großer Haufen Nussschalen, ein Stück entfernt eine Mulde, die den Bewohnern vielleicht als Feuerstelle gedient hatte. Unweit davon fielen mir viele Steinsplitter auf, manche nur zwei Zentimeter lang und nadelspitz, andere deutlich größer. Dazwischen lag eine Sandsteinplatte, die deutliche Kratz- und Schleifspuren aufwies. Hatte ich hier die Werkstatt für Pfeilspitzen, Angelhaken und anderes Gerät entdeckt? Am liebsten hätte ich mir einige Proben davon eingesteckt, entschloss mich aber, lieber keine Spuren zu hinterlassen, nichts wegzunehmen und nichts anzufassen.
Ich bewegte mich vorsichtig in Richtung Bach und stellte fest, dass er recht breit war, schon ein kleiner Fluss, und munter dahinfloss. Ich spähte flussabwärts und stellte fest, dass sich in dieser Richtung das Gelände weiter öffnete, und sich dort vermutlich ein See befand. Bevor ich das weiter erkunden konnte, entdeckte ich am Rand des Flusses, verborgen unter einer Weide, zwei kleine Boote. Sie waren primitiv aus Baumstämmen ausgehöhlt. Darin lagen hölzerne Paddel, sorgfältig geschnitzt und ungefähr einen halben Meter lang.
Ich hockte mich am Flussufer hin und überlegte. Zweifellos war ich auf eine Lagerstätte von Jägern und Sammlern gestoßen, die nicht dauerhaft, sondern nur zu bestimmten Zeiten genutzt wurde. In der Steinzeit waren die Menschen noch nicht richtig sesshaft, sondern verlegten ihre Wohnstätten je nach Saison. Und hier gab es viele Nüsse, genügend Wild im Deisterwald und vielleicht einen besseren Schutz vor der winterlichen Kälte als in den Ebenen weiter nördlich. In dem Moment durchzuckte mich ein alarmierender Gedanke. Was, wenn gerade jetzt die Saison für dieses Lager begann? Die Haselnüsse standen kurz vor der Reife. Instinktiv schaute ich mich nach einem Versteck um, denn man konnte ja nie wissen … Da fiel mein Blick auf eine große Birke, die einige Meter hinter der letzten Hütte stand. Ihr Stamm schien mir eine Höhlung aufzuweisen. Und tatsächlich, als ich sie näher untersuchte, fand ich eine Spalte, durch die ich mich ins Innere des Stammes quetschen konnte. Um die Birke herum stand einiges Gestrüpp, so dass diese Zuflucht gut getarnt war.
Ich kroch probehalber hinein, keinen Moment zu spät! Kaum hatte ich mich eingerichtet, tauchte eine Gestalt zwischen den Baumstämmen auf. Geduckt und vorsichtig schlich sie am Rand der Lichtung entlang und näherte sich den Hütten. Es war ein Mann, vielleicht 1,60 m groß, kräftig gebaut. Er hatte ein Fell um die Hüften gewickelt und war ansonsten unbekleidet. In der Hand hielt er eine Keule mit einem faustgroßen Stein an einem kurzen Stiel. Über dem Rücken hing ihm ein hölzerner Bogen, einige Pfeile daran befestigt und an der Hüfte steckte ein dolchähnlicher Gegenstand. Der Mann spähte angestrengt in Richtung der Hütten, näherte sich dann vorsichtig und schaute prüfend ins Innere. Offensichtlich erregte nichts sein Misstrauen. Er inspizierte noch die Boote unter der Weide am Fluss und stieß dann einen Pfiff aus.
Eine Weile später kamen weitere Menschen aus dem Wald, vielleicht 15 an der Zahl, Männer, Frauen und Kinder. Zwei der Frauen trugen Säuglinge in einfachen Tragen auf den Rücken. Die Gruppe folgte dem Späher und nahm ebenfalls die Behausungen genau in Augenschein. Das alles verlief geräuschlos ab. Erst nachdem sich alle überzeugt hatten, dass keine Gefahr drohte, begannen sie miteinander zu reden. Es war, als ob sich eine große Spannung löste, und sie froh waren, wieder in vertrauter Umgebung anzukommen. Während noch weitere Nachzügler aus dem Wald heraustraten, begannen die ersten damit, verschiedene Gegenstände, die sie mit sich getragen hatten, abzuladen und in den Hütten zu verstauen. Ich konnte von meinem Versteck aus allerlei Behälter aus Rinde erkennen, viele Felle und Beutel, deren Inhalt mir natürlich verborgen blieb. Einige schafften etwas zu den Booten, was wie Fischernetze aussah, aber auch das konnte ich nicht genau erkennen.
Ich war ehrlich gesagt in diesem Moment nicht mehr ganz so aufmerksam. Denn während die Menschen ausschwärmten, um ihr Lager wieder in Besitz zu nehmen, wuchs bei mir die Befürchtung, entdeckt zu werden. Ich hatte keine Ahnung, wie diese Menschen auf mich reagieren würden und wollte keinesfalls eine Auseinandersetzung riskieren. Ich vertraute auf die weiße Kugel in meiner Hosentasche, ergriff sie, drückte sie mit der linken Hand ganz fest zusammen und – schwupps – saß ich wieder auf meinem Stein am Kappenberg. Ich öffnete meine Hand, um mir die geheimnisvolle Kugel näher zu besehen, aber sie hüpfte wieder auf den Boden, als hätte sie ein Eigenleben, und verschwand in einem Erdloch.
Morgendämmerung. Im Wald war es noch dunkel. Ich war an meinem Treffpunkt angekommen, wie verabredet. Kappenberg, Hügelgräber und dann noch ungefähr hundert Meter durch Dickicht. Ich hockte mich auf einen Stein. Vielleicht war es ein Findling aus der Elstereiszeit vor 350.000 Jahren? Damals war hier alles von einer fast hundert Meter hohen Eisschicht bedeckt, selbst der Bröhn mit seinen heute 405 Metern – die höchste Kuppe des Deisters.
Ich wartete. Ob er wohl kommen würde? Oder sie? Nach einer Weile spürte ich etwas im Rücken, drehte mich um, und da war es. Ein Wesen, ungefähr einen Meter groß, nur undeutlich zu erkennen. „Da bist du ja,“ sagte es mit einer Windhauchstimme. „Und du sitzt sogar schon auf dem richtigen Stein. Wie weit willst du denn zurück?“ „Dreihundertdreißigtausend Jahre!“ sagte ich spontan und hatte dabei die Holstein-Warmzeit im Hinterkopf, in der in unserer Gegend angenehme Temperaturen wie heutzutage geherrscht haben sollen.
Das Wesen hatte plötzlich eine kleine weiße Kugel in der Hand. „Diese Kugel darfst du nicht verlieren. Wenn du sie in der linken Hand fest drückst, dann kommst du wieder zurück von deiner Reise. Hier, fang auf!“ Und schon flog die Kugel auf mich zu. Ich fing sie auf, nahm sie in die linke Hand und wurde plötzlich von einem Strudel erfasst. Es dauerte nur Sekundenbruchteile, und ich fand mich in den Ästen einer großen Fichte wieder, hoch auf dem Kamm des Deisters.
Verblüfft schaute ich mich um. Nadelwälder, so weit das Auge reichte, durchzogen von Lichtungen. Keine Felder, keine Straßen, keine Gebäude. Natürlich nicht, denn ich war ja Jahrhunderttausende zurückgereist und genau in der Holstein-Warmzeit, zwischen Elster- und Saaleeiszeit, angekommen. In Richtung Westen erstreckte sich ein unendlicher Wald, über den Höhenzug des Süntel hinweg bis zum Weserbergland. Dazwischen zog ein riesig breiter Fluss dahin.
In den Niederungen nach Osten, wo heute Hannover liegt, waren ausgedehnte Buchsbaumbestände zu erkennen. Nicht weit vom Deisterhang entfernt begann ein großer See, an dessen Rändern dichtes Schilf wuchs. Ich merkte mir die Richtung und stieg vom Baum, um auf Erkundung zu gehen. Das erwies sich als ziemlich schwierig, denn in dem dichten Wald gab es keine Wanderwege, wie sie heutzutage im Deister überall zu benutzen sind. Ich folgte einem Wildwechsel, schlug mich durch dichtes Gestrüpp von Brombeeren und Haselnüssen und kam nach Stunden verschwitzt und müde am Seeufer an. Ich setzte mich an einen Baum, um mich ein bisschen auszuruhen. Zuvor vergewisserte ich mich, dass die weiße Kugel sicher in meiner Jackentasche verstaut war. Die Sonne schien, Vögel zwitscherten, es war warm, und ich nickte ein bisschen ein.
Als ich nach einer Weile erwachte, schien die Welt unverändert unberührt. Ich wollte mich gerade erheben, um auf Erkundung ein Stück am Seeufer entlangzugehen, als ich am Rande des Schilfgürtels eine Bewegung wahrnahm. Ich schaute genauer hin und erkannte ein paar Pferde, die dort grasten. Sie waren klein, nicht viel größer als Shetlandponys. Es war eine friedliche Szenerie. Die Sonne glitzerte auf dem See, das Schilf bewegte sich leicht im Wind, Libellen surrten. Plötzlich erhob sich ein fürchterlicher Lärm, Geschrei, Pfiffe, Trommelschläge. Die Pferde sprangen ab und suchten ihr Heil in der Flucht. Aber sie kamen nicht weit, denn plötzlich tauchten hinter Schilfbüschen menschliche Wesen auf. Sie warfen aus 20 Metern Entfernung Speere mit gewaltiger Kraft auf die flüchtenden Tiere. Ich staunte über die Präzision dieser Würfe, denn mindestens fünf der Pferde waren sofort tödlich getroffen und brachen zusammen. Der Rest der Herde entkam der Umzingelung und flüchtete am Rande des Sees entlang.
Die ganze Jagd war unheimlich schnell vonstattengegangen, obwohl sicher viel Vorbereitung, Vorsicht, Geduld und Organisation unter den Jägern nötig gewesen war, die Herde so einzuzingeln. Die Jäger, vielleicht zehn an der Zahl, sammelten sich bei ihrer Beute. Ich konnte sie jetzt aus der Entfernung etwas genauer betrachten. Die größten Exemplare waren vielleicht 1,60 m groß. Sie liefen in leicht gebückter Haltung und ihre Gesichter hatten etwas Schnauzenartiges. Niedrige Stirn, Überaugenwülste und ein kräftiger Körperbau. Homo heidelbergensis, eine Vorform der Neandertaler, schoss es mir durch den Kopf. Ich erinnerte mich, dass vor einigen Jahren in Schöningen, in der Nähe von Helmstedt, nur 100 km vom Deister entfernt, Speere und andere Gegenstände von diesen Vormenschen ausgegraben wurden. Sie waren also auch hier gewesen, wo heute Barsinghausen liegt. Vielleicht sind sie auch über den Deister gewandert und gar durch Nienstedt gezogen, was es damals natürlich noch nicht gab, auf der Jagd nach Rotwild oder Waldelefanten.
Während ich noch meinen Gedanken nachhing, kam plötzlich Bewegung in die Gruppe. Ein Individuum zeigte mit dem Arm in meine Richtung und alle schauten mich an. Und dann rannten sie los, aber nicht weg, sondern mit hocherhobenen Speeren in meine Richtung. Mich ergriff Panik. Zum Glück fiel mir die weiße Kugel ein. Ich griff nach ihr und presste sie ganz fest in meiner linken Hand. Und schon – welch ein Glück und keine Sekunde zu spät – erfasste mich der Strudel und ich plumpste auf den Findling auf dem Kappenberg zurück.
Vor Schreck ließ ich die weiße Kugel fallen, die schnell in ein Erdloch rollte und verschwand.
Ich saß allein in der Stille des morgendlichen Waldes.
Die erste Geschichte haben wir gerade bekommen. Sie handelt von einer Zeitreise, die nach und nach in mehreren Episoden erscheint.
Unser Mitbürger und Buchautor, Dr. Stefan Fourier, hat sie entworfen, damit die Geomorphologie und erdgeschichtliche Entwicklung des Deisters einmal nicht so wissenschaftlich trocken besser verständlich wird.
Der Deister und das Gebiet um ihn herum hat eine lange Geschichte, die weit vor dem Auftreten der ersten Menschen begann. Die Eiszeiten bedeckten ihn hundert Meter hoch mit Eis, aber dazwischen gab es ausgedehnte Warmzeiten. So auch zwischen der Elster-Eiszeit (400.000 bis 330.000 Jahre vor heute) und der Saale-Eiszeit (300.000 bis 120.000 Jahre vor heute). Diese Periode wird die Holstein-Warmzeit genannt, in der es hier tatsächlich deutlich wärmer war als heute. Und in dieser Jahrtausenden streiften hier Vormenschen (Homo erectus heidelbergensis) durch die Gegend. Es gibt eindrucksvolle prähistorische Funde im Raum Braunschweig (Schöninger Speere), also nicht weit von hier. Und so ist es naheliegend zu vermuten, dass diese Vormenschen auch im Deister unterwegs waren. Ich wollte das genau wissen und nutzte dazu die natürlich nur Insidern bekannte Möglichkeit von Zeitreisen, ein Nienstedter Geheimtipp (lol).
Im Jahre 1964 wurden in Bredenbeck am Nordrand des Deisters die Reste einer steinzeitlichen Besiedelung entdeckt. Das waren Werkzeuge aus Feuerstein, wie Kratzer zur Fellbearbeitung, Beilköpfe und Pfeilspitzen. Daneben gab es Reste von Feuerstellen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass diese Funde zur sogenannten Duvensee-Kultur gehörten und aus der Zeit von 8000 bis 5000 v.Chr. (Mesolithikum) stammten. Die Duvensee-Kultur beschreibt einen menschlichen Siedlungsraum von Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Teilen von Brandenburg und eben bis nach Niedersachsen. Die Menschen damals lebten als Jäger und Sammler. In diesem Gebiet erstreckten sich ausgedehnte Birken- und Kiefernwälder, durchsetzt von Haselnusssträuchern, Eichen- und Buchenbeständen, in denen Rehe, Hirsche, Wildschweine, Elche und Wildpferde zahlreich waren und den Menschen neben Nüssen, Wurzeln und Beeren Nahrungsgrundlage waren.
In dieser Rubrik wollen wir Ihnen interessante Geschichten über unseren Deister erzählen, die Ihnen diese wunderbare Naturlandschaft direkt vor unserer Haustür näher bringen soll.
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Der Deister um Nienstedt ist ein Pilzrevier. Besonders Steinpilze findet man in der Gegend reichlich. Unter den Nienstedtern gibt es ausgesprochene Spezialisten, die sich im Herbst fast an jedem Tag eine Pilzmahlzeit dem Wald holen. Bitte beachten Sie dabei, dass es eine gesetzlich vorgeschriebene Menge gibt, die Sie ernten dürfen. Die nicht so Pilzkundigen können sich durch die Pilzberatung unterstützen lassen. Nicht zu verachten sind übrigens auch die leckeren Brombeeren, die es rund um Nienstedt zuhauf gibt und die gerne geerntet werden. Außerdem können Sie zahlreiche essbare Kräuter sammeln.
Tipps und Rezepte zu Pilzen, Beeren und Kräutern sollen Anregung für Sie sein, auch einmal in den Deister zu gehen und etwas Essbares zu sammeln. Entsprechende Fotos und Berichte werden gern hier veröffentlicht.
Wichtiger Hinweis:
Unerfahrene Sammler verwechseln den Steinpilz gerne mit dem ungenießbaren Gallen-Röhrling (Tylopilus felleus). Dieser aber hat einen bitteren Geschmack und kann, in größeren Mengen genossen, heftige Magen-Darm Beschwerden verursachen.
Die hier veröffentlichten Fotos sind also keine Gewährleistung für die Genießbarkeit ähnlich aussehender Pilze.
Auch ich bin kein Pilzkenner und sammle von den zahlreichen Pilzvorkommen im Deister nur drei oder vier Arten, die ich seit Jahre genau kenne.
Steinpilze
Die Regenfälle der vergangenen Tage haben das Wachstum der Steinpilze angeregt. Mein erster Fund war am 3. September 2020.
Nur kurze Zeit später konnte ich ihn in schäumender Butter und Zwiebeln aus dem Garten gebraten, zu Bratkartoffeln genießen.
Ein einziger, natürlich recht kapitaler Steinpilz reicht schon für eine ordentliche Mahlzeit für eine Person.
Zufallsfund bei der Steinpilz-Suche am 05.09.2020.
Charakteristisch für den Austernpilz sind die muschelförmige Form, der glatte Pilzhut (4 bis 10 cm Durchmesser) sowie der weiße bis cremefarbenen Stiel. Mit seinem vollen und kräftigen Aroma erinnert er geschmacklich an etwas an Kalbfleisch. Diese Pilze wachsen nicht wie die meisten Pilzarten einzeln, sondern büschelförmig (ähnlich in Form einer Austernbank) in Kolonien an meist morschen, liegenden Baumstämmen.
Ich habe sie mit gehacktem Knoblauch, Salz und Pfeffer in Ölivenöl scharf angebraten und dann auf einer gebutterten Scheibe Graubrot gegessen. Sehr lecker!
Nienstedt ist traditionell ein Pferdedorf. Rund um den Ort grasen die Vierbeiner auf zahlreichen saftigen Koppeln. Und in den ausgedehnten Fluren vom Kappenberg entlang des Deisterkamms bis Völksen und Springe und bis in den Süntel hinein lassen sich wunderschöne Touren auf dem Pferderücken entdecken. Hoch zu Ross zeigt sich die Natur noch einmal in einem völlig anderen Bild und die Chance auf Wildbeobachtung ist ungleich höher als zu Fuß.
Die Höhen des Deisters erheben sich zwar nur auf 300 bis 400 Meter, aber die Hänge haben es in sich. Und so wundert es nicht, dass der Deister seit Jahren ein Eldorado für Mountainbiker ist.
Auch in den Bergen um Nienstedt herum stürzen sich die kühnen Männer und Frauen die Steigungen hinab.
Zahlreiche Nebenstrecken halten spannende Herausforderungen bereit.
Besonders in Herbst und Winter bietet der lehmige Boden viele Schlammlöcher und ausgefahrene Spuren, die manchem der Sportler Schwierigkeiten bereiten. Aber bisher ist noch jeder glücklich angekommen, zumal man notfalls das Bike auch schultern kann, um seinen Ausgangspunkt wieder zu erreichen. Das ist der Vorteil eines Reviers von überschaubarer Ausdehnung.
Informationen zu den Offiziellen Trails des Vereins Deisterfreunde findet ihr hier auf deren Webseite
Mit seinen breiten Wegen ist der Deister ein schönes Revier für Radwanderungen. Entlang des Kammwegs kann man sich fast die gesamten 20 km der Länge des Deisters erradeln. Es gibt wunderschöne Ausblicke ins Calenberger Land, zum Süntel oder ins nördliche Weserbergland.
Vom Deister aus lassen sich schöne Abstecher in die umliegenden Ortschaften mit zahlreichen Gaststätten und Ausflugslokalen machen. Radfahrer können sich die Ortschaften Bad Nenndorf, Lauenau, Bad Münder, Wennigsen und Barsinghausen erschließen. Auch Springe mit Saupark und Wisentgehege oder das Besucherbergwerk Feggendorfer Stollen mit einem Einblick in die interessante Bergbautradition des Deisters sind lohnenswerte Ziele.
Und keine Sorge, wenn Sie dabei „über den Deister“ gehen bzw. radeln. Die Nienstedter wissen, dass das nichts Schlimmes ist. Sie machen es jeden Tag, und es bekommt ihnen gut. Schließlich sind sie für ihre Gesundheit und Langlebigkeit bekannt.
Die Wanderung beginnt in Nienstedt, am Ende der Ludwig-Schlepper-Straße auf dem Wanderparkplatz Hassel. Nienstedt ist ein Stadtteil von Bad Münder am Deister. Der Deister ist ein Höhenzug südwestlich von Hannover und gehört zum Calenberger Bergland.
Der markierte Wanderweg mit dem Wegzeichen WE2 verläuft auf kleinen Pfaden entlang des wunderschönen Walterbachtals. Es geht durch Auwald und artenreiche Buchen- und Eichen-Hainbuchenwälder mit vielen kleinen Quellen.
Das Walterbachtal ist ein 32 ha großes Naturschutzgebiet, mit Lebensraum für Amphibienpopulationen und dient als Brut-, Rast- und Nahrungsbiotop für zahlreiche Vogelarten. Durch den Laubwald, vorbei an besonders schönen Wiesenrandzonen gelangt zum kleinen Weiler Waltershagen.
Nun geht es weiter auf der alten Poststraße von Lauenau nach Bad Münder, deren alte Befestigung zum Teil noch erkennbar ist. In Eimbeckhausen hat man die Möglichkeit abzubiegen, um das einzigartige Deutsche Stuhlmuseum zu besuchen und sich in den verschiedenen Gastronomiebetrieben zu stärken. Auch die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche als das älteste Gebäude im Ort ist sehenswert.
Der Weg führt weiter vorbei an den Gehöften der ehemaligen Kommune Milliehausen und mündet auf dem „Hasselweg“.
Er führt jetzt an Feldern vorbei in Richtung Norden nach Nienstedt, mit wunderbaren Panorama-Ausblicken und zurück durch den Hasselwald zum Startpunkt Wanderparkplatz Hassel.
Tour-Details: Einfache Wanderung; Tauglich für Straßenschuhe; Streckenlänge: ca. 7 km; Gehzeit: 1 Std. 40 Min.; Höhenmeter ca. ↑ 172m ↓ 172m; Höchster Punkt: 221m; Tiefster Punkt: 125m; Überwiegend flaches Gelände; Mehrheitlich auf Feld- u. Waldwegen; Durchgängig beschildert; Ganzjährig begehbar
Der Deister ist Natur pur. Wanderer können sie entdecken, wenn sie sich auf den ausgedehnten Wanderwegen durch den herrlichen Buchenwald bewegen. Ruhe, frische Luft und Vogelgezwitscher sind Labsal für die Seele. Hier im Deister kann man „Waldbaden“ im besten Sinne des Wortes. Und überall lebt die Vorstellung von unseren altgermanischen Vorfahren, die im Deister ihren heidnischen Ritualen nachgingen.
Wenn der stille Wanderer abseits von den ausgeschilderten Wegen ein Stück in die Berghänge hineingeht, kann er auf die Deistergeister treffen. Sie leben ganz in der Nähe von Nienstedt, an verwunschenen Orten, die einen besonderen Zauber haben, ob im Blockmeer an der Teufelskanzel, an der Alten Taufe, in der Nähe der Kreuzbuche oder abseits des Kammwegs in der Nähe des Nordmannturms. Alle diese Orte sind von Nienstedt aus leicht zu erreichen. Aber auch die Waldgaststätte Teufelsbrücke, die Heisterburg, der Annaturm, der Bröhn oder die Hirschköpfe sind nicht weit.
Tipp: Die Nienstedter erwandern ihren Deister früh am Morgen oder bis in die Abenddämmerung zu Zeiten, an denen die Ausflügler längst wieder auf dem Heimweg sind. Dann ist eine besondere Stille im Wald .
Wanderrouten rund um Nienstedt
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